Gegen die Parkplatznot – für die Verkehrswende
Die Städte werden voller – mit Einwohnern, Pendlern und damit auch ihren Autos. Anfang 2020 wurden in Deutschland insgesamt 58,2 Millionen Fahrzeuge gezählt, Tendenz weiter steigend. Damit verschärft sich auch das Parkplatzproblem.
Mit ihrem „Parkhaus der Zukunft“ zeigt die N-ERGIE exemplarisch, wie man der Herausforderung Herr werden kann. Baubeginn auf dem Betriebsgelände der N-ERGIE in Nürnberg-Sandreuth war im Mai 2020, in Betrieb genommen wird die innovative Verkehrsplattform bereits 2021. Investitionssumme: 8 Millionen Euro.

Parkhaus als Verkehrsknotenpunkt und Angebot für Anwohner
Das „Parkhaus der Zukunft“ verfügt nicht nur über zahlreiche Stellplätze für Elektroautos. Es bietet auch viele Möglichkeiten, das Verkehrsmittel nach Abstellen des Autos zu wechseln: Eingeplant sind Stellplätze für E-Scooter und E-Bikes. Ausgewiesene Flächen für Car-Sharing im Erdgeschoss und die nahegelegenen Bus- und Straßenbahn-Haltestellen für den schnellen Umstieg auf den ÖPNV unterstreichen seine Funktion als Verkehrsplattform. Auch Anwohner*innen im Stadtteil sind ausdrücklich eingeladen, ihr Auto hier abzustellen – Stichwort: Quartiersparken.
Die Energie für die vielen Elektrofahrzeuge liefert das Parkhaus direkt selbst – natürlich regenerativ. Auf dem Dach erzeugen PV-Module mit einer Leistung von 100 Kilowatt CO2-frei Strom. Ein großer integrierter Stromspeicher sorgt für die optimale Nutzung der erzeugten Energie.
Das Parkhaus der Zukunft im Profil
- In Zahlen:
- Auto-Stellplätze : 335 (130 davon mit Ladestationen für Elektroautos)
- Zweirad-Stellplätze: 25 für E-Scooter und E-Bikes (mit Ladestationen)
- Leistung durch Photovoltaik: 100 kW peak
- Speicherkapazität: 120 kWh (Lithium-Ionen-Akku)
- Nutzung:
- Mitarbeiter und Gäste der N-ERGIE
- Anwohner
- P+R Nutzer
- Sharing-Angebote (Auto / Fahrrad / Roller)
- Parkraum-Management:
- Buchung und Abrechnung über App (einmalige Registrierung)
- Sensoren zur Erfassung der Belegung
- Nummernschilderkennung
- Parkplatzzuweisung
- Sonstiges:
- Begrünung der Dachfläche
- Kletterpflanzen an zwei Seiten
Der Bau ist Teil eines gemeinsam mit der infra fürth gmbh initiierten Projekts zur Elektrifizierung und Digitalisierung des Parkraums. Es umfasst noch sieben weitere Parkhäuser in Nürnberg und Fürth und wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. In diesem Zuge soll auch eine digitale Plattform zur Verkehrslenkung entwickelt werden.

Innovativ und grün
Eingebaute Parksensoren ermöglichen auf jedem Stellplatz eine intelligente Steuerung der Parkbelegung: Nutzer registrieren sich einmalig über eine digitale Plattform und bekommen bei jeder Einfahrt einen freien Stellplatz zugewiesen.
Ökologische Gesichtspunkte sind uns beim Bau ein besonderes Anliegen: Bäume, die für das Parkhaus weichen mussten, wurden soweit möglich auf dem Betriebsgelände versetzt. Das Dach des Parkhauses wird begrünt. An zwei Seiten der Fassade sorgen Kletterpflanzen für ein optisches Highlight und biologische Vielfalt.