Verblüffende CO2-Paare

© N-ERGIE, Udo Bernstein

„Alles, was wir tun, ist klimarelevant.“

Stimmt! Wir alle setzen ständig CO2 frei – in unserem ganz normalen Tagesablauf. Das heißt aber auch, dass wir praktisch permanent unseren persönlichen Fußabdruck verkleinern können. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, und oft ist es ganz einfach. Aber erstmal müssen wir wissen, wo wir wie viel CO2 verursachen.

Die Zahlenpaare unseres CO2-Memos sollen jedem Einzelnen von uns Gelegenheiten im eigenen Alltag aufzeigen, in denen wir zur Klimaverbesserung beitragen können. Erstaunliche Vergleiche kommen dabei heraus. Lassen Sie sich überraschen.

Einfach das Klima schützen

Jeder Bundesbürger pustet im Schnitt 11,3 Tonnen CO2 pro Jahr in die Luft. Annähernd 10% davon verursacht der Staat, zum Beispiel für die öffentliche Infrastruktur wie Verkehrswege, Bildungs- oder Kultureinrichtungen. Bei den restlichen fast 10 Tonnen Treibhausgas pro Person kann jeder von uns Gutes tun. Zu Hause, auf Reisen, beim Essen, im Job – überall können wir unser Verhalten ändern.

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Heizen

Gewaltiges Einsparpotenzial besteht beispielsweise beim Heizen. Jeder von uns will es warm haben und eine heiße Dusche genießen. Allerdings kann die Ölzentralheizung in einem Haus aus den 80er Jahren schnell mal rund 7,5 Tonnen CO2 pro Jahr verursachen. Schon ein Grad weniger Raumtemperatur reduziert den Ausstoß um 10%. Für die gesparten 750 kg können wir zum Beispiel über 1.100 Stunden Staubsaugen. Eine große Rolle spielt die Art der Heizung. Ersetzt man die Ölzentralheizung durch eine moderne Luft-Wasser-Wärmepumpe, kann man mehr als die Hälfte des ursprünglichen CO2 einsparen: Statt 7.500 kg werden maximal etwa 3.300 kg ausgestoßen.

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Fahrten und Reisen

Ein einziger Flug von Deutschland nach Mallorca und zurück verursacht pro Passagier 584 kg CO2. Dafür lässt sich im Schnitt 28 Tage ein Haus mit Öltank beheizen. Jeder gesparte Flug senkt die Bilanz also gewaltig, komplett auf Urlaubsflüge verzichten, ist aber keine sehr attraktive Lösung. Alternativ können wir auch in anderen Bereichen der Mobilität einiges für unser Klima tun. Vielleicht lässt sich der ein oder andere Weg im Alltag mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen? 10 km Fahrradfahren: 0 g CO2. Mit der Nürnberger U-Bahn oder Straßenbahn „kostet“ die Strecke ebenfalls 0 g CO2, denn sie fahren mit 100 % Ökostrom. Mit dem Auto dagegen fallen 1.470 g an. Und die lästige Parkplatzsuche spart man sich mit den Alternativen auch.

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Strom

14 Minuten Staubsaugen: 148,4 g CO2 verursacht. Genauso viel braucht das DSL-Modem an einem Tag. Der PC trägt etwa 640 g zu meiner Tagesbilanz bei, wenn er acht Stunden läuft. Ganz wichtig: Alle Geräte abends ausschalten, selbst im Standby-Modus vergrößern sie unseren Fußabdruck. Richtig viel einsparen lässt sich beim Streaming von Filmen, Serien und Songs. Allein das energieintensive Video-Streaming hat im Jahr 2018 weltweit mehr als 300 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verursacht. Das entspricht der Menge, die das gesamte Land Spanien jährlich ausstößt.

Auch im Haushalt haben einfache Verhaltensänderungen oft erhebliche Effekte. Brötchen nicht im Ofen aufbacken, sondern auf dem Toaster: 168 g weniger CO2 verursacht. Den alten Kühlschrank (Klasse A) ersetzen durch ein neueres Modell der Klasse A++: 143 g in 24 Stunden gespart. Um den Stromverbrauch und damit den CO2-Ausstoß zu verringern, hilft es schon, das Licht zu löschen, wenn der Raum verlassen wird. Die Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Birnen bringt ebenfalls spürbare positive Resultate.

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Ernährung

Der Posten Ernährung macht ungefähr ein Sechstel (16 %) unseres persönlichen CO2-Abdrucks aus. Einer der Klimasünder schlechthin – wer hätte es gedacht – ist Butter. Die Erzeugung von 500 Gramm ist verbunden mit einem Ausstoß von fast 12 kg CO2. Für die Herstellung werden viele Liter Milch gebraucht und Kühe erzeugen beim Verdauungsprozess eine große Menge umweltbelastendes Methan. Also vielleicht ab und zu über Alternativen nachdenken? Natürlich müssen wir uns nicht alle vegetarisch ernähren. Aber manchmal auf ein 250 g-Rindersteak verzichten, ist sicher machbar und spart 3,5 kg CO2.

Grundsätzlich ist es besser, ein Nahrungsmittel zu konsumieren, das CO2 einatmet als eines, das CO2 ausatmet. Pflanzliche Produkte benötigen für den gleichen Nährwert nur einen Bruchteil an Energie als tierische und produzieren damit auch viel weniger CO2. Aber Achtung! Eine rein pflanzliche Ernährung kann trotzdem ein echter Klimakiller sein, wenn Obst und Gemüse nicht regional angebaut, sondern weit transportiert oder vielleicht sogar eingeflogen werden. 500 g Äpfel aus der Region kommen beispielsweise auf 31 g CO2. Die gleiche Menge aus Übersee verursacht den 10-fachen Wert: 310 g CO2. Bei der Zubereitung gibt es ebenfalls drastische Unterschiede. Kochen von frischem Gemüse auf dem Elektroherd: 212 g CO2. Beim Auftauen von Tiefkühlgemüse erhöht sich die Menge um beachtliche 75 % auf 371 g.

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Sonstiger Konsum

Unser Konsumverhalten macht den größten Teil des persönlichen CO2-Fußabdrucks aus. Etwa 40 % der klimarelevanten Emissionen eines jeden Bundesbürgers entstammen diesem Bereich. Im Schnitt summieren sich der Kauf von Kleidung, Schuhen, Möbeln und Elektronik, Dienstleistungen sowie Freizeit- und Urlaubsaktivitäten pro Person auf etwa 4,5 Tonnen CO2 im Jahr. Viel Potenzial zum Sparen!

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Fazit

Es gibt viele Wege, den persönlichen CO2-Ausstoß zu senken, und nicht zu jedem Leben passen die gleichen Möglichkeiten. Beziehe ich Ökostrom? Nutze ich für Kurzstrecken mein Fahrrad? Ist mein Haus gut gedämmt? Kaufe ich regionale Produkte? Auch effektiv: weniger tierische Lebensmittel konsumieren und seltener ins Flugzeug steigen. All das sind gute Dinge. Vielleicht bringt Sie unser Memo-Spiel auf die ein oder andere Idee. Wichtig ist: Jede Reduktion hilft. Egal, ob auf dem Esstisch, im Verkehr, im Büro oder in den eigenen vier Wänden – klimafreundliches Verhalten sollte mehr und mehr zum Normalfall werden. Und manche Änderungen halten lange vor: Wenn ich einmalig mein Heizsystem umstelle, muss ich mir nicht ständig Gedanken machen, wie ich beim Heizen Energie sparen kann. Das passiert dann quasi automatisch.

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