Startschuss für mehrjähriges Forschungsprojekt
„Mmmmmmh, das riecht schon total aromatisch. Das machen die vielen Kräuter-Sämereien, die da drin sind“, meint Landwirt Jürgen Pfänder und lässt das Saatgut durch seine Finger gleiten. Es ist Anfang Mai – die richtige Zeit, um die Samen aufs Feld zu bringen. Dafür belädt er seine Sämaschine und stellt sie sorgfältig so ein, dass genau die richtige Menge auf dem Boden landet. Eine kurze Fahrt später, über den Hof bis an den Ortsrand von Ohrenbach (Landkreis Ansbach), geht’s auch schon los: GPS-gesteuert fährt Jürgen Pfänder den Schlepper in exakten Bahnen über sein zwei Hektar großes Feld. Das liegt auf einem sanften Hügel und wird von Obstbäumen gesäumt.
Jürgen Pfänder ist einer von neun Landwirten, die sich am jetzt gestarteten, gemeinsamen Forschungsprojekt der N-ERGIE mit der MER und den Lehranstalten Triesdorf beteiligen. Zusammen wollen sie zwei Fragen nachgehen: Erstens, wie sich Blühpflanzen idealerweise für die Biogas-Anlagen einsetzen lassen. Zweitens, welchen positiven Effekt Blühflächen auf die Tierpopulation sowie die Boden- und Grundwasserqualität haben.

„Veitshöchheimer Hanfmix“
Auf insgesamt zwanzig Hektar in der Region säen die Landwirte um Jürgen Pfänder mit Unterstützung der N-ERGIE den sogenannten „Veitshöchheimer Hanfmix“ an. Die Mischung beinhaltet 30 energiereiche heimische Pflanzenarten, von Fenchel und Luzerne bis zur Königskerze. Der enthaltene Hanf ist natürlich Nutzhanf und nicht zur Berauschung geeignet.
Nahrung und Schutz für zahlreiche Tierarten
Ehe die Pflanzen im Spätsommer geerntet und in der Biogas-Anlage verwertet werden, bieten sie mit ihrer üppigen Blütenpracht besonders viel Nektar und Pollen für Insekten. Vögel und Kleinwild finden Schutz im hohen, dichten Bewuchs. Im Anschluss an die Ernte liefert die Nachblüte Nahrung für die Winterbiene.
Für Jürgen Pfänder war das ein bedeutender Grund, sich am Projekt zu beteiligen: „Ich finde es einfach wichtig, dass wir den Insekten – vor allem den Bienen – auf unseren Feldern genügend Nahrung zur Verfügung stellen. Es ist ein schöner Beitrag zur Biodiversität, außerdem ist die Blühfläche natürlich schön anzuschauen und lockert die Landschaft etwas auf.“